Führen im Ungewissen: Warum Sicherheit kein Zustand, sondern eine Haltung ist

Führen im Ungewissen: Warum Sicherheit kein Zustand, sondern eine Haltung ist

Führen im Ungewissen ist längst zur neuen Normalität geworden – für alle, die in Organisationen Verantwortung tragen, Entscheidungen treffen und Orientierung geben sollen. Doch wie geht das, wenn die Zukunft nicht planbar ist, wenn Klarheit fehlt und die eigene innere Stimme manchmal im Lärm der Erwartungen untergeht?

Wer heute führt, spürt es: Sicherheit kommt nicht mehr von außen. Nicht von Strukturen, nicht von Vorhersagen – und auch nicht von Methoden allein. Gefragt ist etwas anderes: die Fähigkeit, sich selbst zu halten, auch wenn alles wankt. Die Kraft, mit Unsicherheit präsent zu bleiben, statt sie zu überspielen. Die Kompetenz, Entscheidungen aus innerer Klarheit zu treffen – nicht aus Angst oder Automatismus.

Führen im Ungewissen bedeutet, sich den Herausforderungen einer komplexen Welt mit einem neuen Verständnis zu stellen. Es ist ein Weg der Selbsterforschung, der den Blick nach innen ebenso einschließt wie das Erkennen systemischer Zusammenhänge.

In unserem Trainingsformat „Führen und Entscheiden im Ungewissen“ schaffen wir Räume für genau das: Tiefe Erkenntnis, praktische Tools und persönliche Entwicklung verbinden sich zu einer Erfahrung, die nachhaltiger wirkt als jedes Handbuch.

Die Illusion der Kontrolle – warum wir Unsicherheit nicht vermeiden können

Wir leben in einer Welt, die Kontrolle liebt. Prognosen, Pläne, Prozesse – alles scheint darauf ausgerichtet zu sein, das Unvorhersehbare in den Griff zu bekommen. Besonders im Business-Kontext ist diese Haltung tief verankert: Wer führt, soll wissen, wo es langgeht. Wer entscheidet, soll Sicherheit ausstrahlen. Doch was passiert, wenn die Realität diese Erwartungen nicht mehr erfüllt?

Unsicherheit ist kein Ausnahmezustand mehr. Sie ist der neue Normalzustand. Und je mehr wir versuchen, sie zu vermeiden, desto mehr geraten wir in innere Spannungen. Denn: Der Versuch, alles zu kontrollieren, führt nicht zu mehr Stabilität – sondern oft zu Erschöpfung, Enge und Entfremdung.

Hier beginnt die eigentliche Führungsarbeit. Nicht bei der Kontrolle des Außen, sondern bei der Wahrnehmung des Innen. Die Illusion, dass wir alles im Griff haben müssen, hindert uns daran, der Komplexität mit Klarheit zu begegnen. Wer hingegen anerkennt, dass Unsicherheit Teil des Spiels ist, kann eine andere Haltung entwickeln: eine, die nicht auf Macht, sondern auf Präsenz basiert.

Diese Präsenz zeigt sich nicht im perfekten Plan, sondern im echten Moment. Sie erlaubt es, mit dem zu sein, was gerade ist – auch wenn es unangenehm oder unlösbar scheint. Und genau hier entsteht eine neue Qualität von Führung: nicht als Reaktion auf Druck, sondern als Ausdruck innerer Verbindung.

Wenn wir aufhören, gegen die Unsicherheit zu kämpfen, beginnt etwas anderes zu wachsen: Vertrauen. In uns selbst. In unsere Intuition. Und in die Prozesse, die sich zeigen, wenn wir bereit sind, sie wirklich zu sehen – mit einer achtsamen Führung in der Krise, die weniger auf Antworten als auf Zuhören setzt.

Entscheidungsfähigkeit im Sturm – wie innere Haltung Orientierung gibt

In stürmischen Zeiten sind es nicht die Tools, die uns tragen – es ist unsere Haltung. Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen, bedeutet oft: Es gibt kein klares Richtig oder Falsch. Keine belastbaren Daten. Keine Garantie. Und dennoch: Wir müssen entscheiden. Für uns. Für andere.

Was also hilft, wenn der Boden wankt?

Entscheidungsfähigkeit ist kein rein kognitiver Akt. Sie ist ein Zusammenspiel aus Intuition, Reflexion und Beziehung – zu uns selbst und zu den Menschen, für die wir Verantwortung tragen. Wer diese innere Beziehung pflegt, kann auch dann klar bleiben, wenn außen alles diffus erscheint. Es braucht die Fähigkeit, in der eigenen Mitte zu bleiben – nicht um starre Sicherheit zu erzeugen, sondern um flexibel reagieren zu können.

Viele Führungskräfte versuchen, in der Dauerkrise einen kühlen Kopf zu bewahren – und verlieren dabei oft den Kontakt zu ihrer inneren Stimme. Doch Klarheit entsteht nicht im Rückzug ins Denken, sondern im Innehalten. Im Erspüren. Im Mut zur Lücke. Und im Vertrauen darauf, dass nicht jede Unsicherheit sofort aufgelöst werden muss.

Hier kommen Methoden ins Spiel, die in klassischen Managementseminaren selten vorkommen. Council und Wandel sind zwei dieser Räume: Orte, an denen echte Begegnung stattfindet, jenseits von Rollen und Agenden. Hier wird nicht „gesteuert“, sondern zugehört. Nicht bewertet, sondern gehalten. Und genau dadurch entstehen tieferes Verstehen – und tragfähige Entscheidungen.

Entscheidungsfähigkeit im Sturm heißt: Ich bin nicht die Antwort auf alles. Aber ich bleibe da, auch wenn ich keine habe. Und genau das gibt Orientierung.

Führen im Ungewissen – was entsteht, wenn wir Kontrolle loslassen

Führen im Ungewissen heißt nicht, den Überblick zu verlieren – sondern sich bewusst dafür zu entscheiden, nicht alles kontrollieren zu wollen. Denn dort, wo Führung nur auf Planung basiert, bleibt wenig Raum für das Unerwartete. Doch genau das wird zum ständigen Begleiter in einer Welt, die sich schneller verändert als je zuvor.

Es braucht eine neue Haltung: eine, die nicht auf allwissende Antworten setzt, sondern auf waches Dasein. Wer im Ungewissen führt, muss nicht alles wissen – aber bereit sein, sich berühren zu lassen. Von Fragen. Von Menschen. Von dem, was gerade ist. Und diese Bereitschaft braucht Mut. Denn Kontrolle loszulassen bedeutet auch, sich selbst in Frage zu stellen.

Aber genau hier öffnet sich ein neues Feld: Führung wird nicht mehr an „richtig“ oder „falsch“ gemessen, sondern an Präsenz und Wirkung. An der Fähigkeit, in Spannungen zu bleiben, ohne sie vorschnell aufzulösen. Und an der Kunst, Verbindung zu halten – auch dann, wenn Unsicherheit das Gespräch dominiert.

In solchen Momenten braucht es nicht mehr Werkzeuge – sondern mehr Raum. Raum für Menschlichkeit, für Stille, für echtes Zuhören. Genau das erleben Teilnehmende in unserem Trainingsformat „Führen und Entscheiden im Ungewissen“. Es geht um mehr als Methoden: Es geht um innere Arbeit, um den Mut zur Verletzlichkeit und um die Frage, wie wir andere wirklich mitnehmen – ohne sie zu manipulieren.

Die gute Nachricht: Selbstwert entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Integrität. Wer sich selbst spürt, kann auch andere halten. Und wer gelernt hat, im Ungewissen präsent zu bleiben, wird nicht nur sicherer – sondern auch wirksamer.

Verbindung als Führungsqualität – Präsenz statt Perfektion

Perfektion ist kein Führungsstil. Präsenz schon.

Denn Menschen folgen nicht der Makellosigkeit – sie folgen der Echtheit. Und genau das wird in Zeiten des Ungewissen spürbar: Wer führen will, muss nicht perfekt sein, sondern erreichbar. Nicht allwissend, sondern zugewandt. Verbindung wird damit zur eigentlichen Führungsqualität – nicht als Soft Skill, sondern als Schlüssel für Vertrauen und Wirksamkeit.

Was macht diese Verbindung aus? Es sind weniger die großen Reden als die kleinen Momente, die zählen:

  • Ein echtes Zuhören – ohne sofort zu antworten.
  • Ein anerkennender Blick – gerade wenn keine Lösung da ist.
  • Ein „Ich weiß es gerade auch nicht“ – statt leerer Durchhalteparolen.

In Organisationen, in denen Führung auf Distanz geht, wird Orientierung zur Mangelware. In jenen, wo Führung als Beziehung verstanden wird, entsteht etwas anderes: ein Raum, in dem Menschen sich zeigen dürfen. Auch mit Unsicherheit. Auch mit Fehlern. Auch mit Fragen.

Verbindungskompetenz zeigt sich dabei nicht in Techniken, sondern in Haltung. In der Bereitschaft, nicht nur Inhalte zu transportieren, sondern auch Atmosphäre zu gestalten. Es geht darum, Beziehung zu halten – besonders dann, wenn es unangenehm wird. Und genau hier unterscheiden sich „Leader“ von reinen „Managern“.

Was hilft dabei?

  • Council als Methode für gemeinsame Reflexion auf Augenhöhe
  • Rituale, die Verbindung stärken, auch jenseits von Agenda-Punkten
  • Der bewusste Einsatz von Stille und Verlangsamung in hektischen Zeiten
  • Mut, sich als Mensch zu zeigen – nicht nur als Rolle

Wer führt, prägt Kultur. Und wer Verbindung schafft, verändert Systeme. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Präsenz. Und genau das ist vielleicht die größte Kraft von Führung im Ungewissen.

Fazit: Führen im Ungewissen – eine Einladung zur inneren Sicherheit

Führen im Ungewissen fordert uns heraus – und es schenkt uns eine Chance: nämlich Führung neu zu denken. Nicht als Machtausübung, sondern als Begleitung. Nicht als Rechthaben, sondern als Zuhören. Nicht als Kontrolle, sondern als Beziehung.

In Zeiten, in denen äußere Sicherheit kaum noch verfügbar ist, wird innere Sicherheit zur Schlüsselressource. Sie entsteht nicht durch Wissen, sondern durch Haltung. Nicht durch Methoden, sondern durch Präsenz. Und sie beginnt da, wo wir aufhören, alles allein lösen zu wollen – und stattdessen lernen, mit Unsicherheit in Beziehung zu bleiben.

Genau hier setzt unser Trainingsformat an:

„Führen und Entscheiden im Ungewissen“ – 15.–18. Januar 2026 | Maria Spring, Bovenden
Ein erfahrungsbasierter Raum für Führungskräfte und Unternehmer:innen, die nicht nur Methoden suchen, sondern echte Orientierung.
Mit therapeutischer Tiefe (Holger Heiten), maritimer Führungsstärke (Boris Szczesik) und systemischer Prozessbegleitung (Gesa Heiten).

 Jetzt buchen und mehr erfahren!

FAQ – häufige Fragen zum Trainingsformat

Für wen ist „Führen und Entscheiden im Ungewissen“ gedacht?

Für Führungskräfte, Unternehmer:innen und Menschen in Verantwortung, die in komplexen Zeiten nicht einfach nur „funktionieren“ wollen, sondern Orientierung aus sich selbst heraus entwickeln möchten. Es braucht keine Vorerfahrung – aber die Bereitschaft, sich einzulassen.

Ist das ein klassisches Führungstraining?

Nein. Hier geht es nicht um PowerPoint-Skills oder Methodenvermittlung im Frontalstil. Es geht um Tiefe, Selbsterfahrung und den Aufbau echter Entscheidungskompetenz. Das Training verbindet systemische Perspektiven, therapeutisches Arbeiten und die Weisheit von gelebter Führungspraxis.

Was erwartet mich konkret?

  • Erfahrungsräume statt Theorie-Input
  • Naturarbeit, Council und Selbstreflexion
  • Impulse aus Psychologie, Führung und Körperarbeit
  • Austausch auf Augenhöhe mit erfahrenen Begleiter:innen
  • Und: Raum für dich – zum Spüren, Denken, Entscheiden

Was ist, wenn ich Zweifel habe, ob das das Richtige für mich ist?

Dann bist du vermutlich genau richtig. Denn gerade im Ungewissen zeigen sich oft die besten Fragen. Melde dich gern für ein kurzes Orientierungsgespräch – wir klären gemeinsam, ob das Format für dich passt.

Wie kann ich buchen?

Ganz einfach: Hier entlang
https://gesa-heiten.de/seminare-events/